Am achten Spieltag ist es nun doch passiert, unser Zweitliga-Team musste seine erste Niederlage einstecken. Im Spitzenspiel der 2. Bundesliga-Süd verlor unsere nicht in Bestbesetzung angetretene 1. Mannschaft knapp gegen Aufstiegsfavorit Schönaich mit 3,5:4,5. Schon tags zuvor hatte sich Gastgeber Stuttgart als schwieriger Gegner entpuppt und unserem Oktett ein 4:4 abgetrotzt.
Mannschaftsführer Marcus Wormuth schwante schon vor Beginn des Doppelspieltags nichts Gutes, denn sowohl Stuttgart wie auch Schönaich hatten ihre bisher besten Aufgebote ins Rennen geschickt. Beide Mannschaften spielten mit acht Spielern aus der vereinsinternen Top 10, bei uns waren es deren nur fünf und damit war klar dass es schwer werden würde. Trotzdem ging unser Team als leichter Favorit in die Begegnung mit Gastgeber Stuttgart, doch Kiril Georgiev an Brett 1 musste mit den weißen Figuren spielend überraschend gegen den stark aufspielenden moldawischen Nachwuchsspieler Ivan Schitco recht früh eine unerwartete Niederlage eingestehen. Da am sechsten Brett auch Pieter Hopman auf verlorenem Posten stand, lagen wir früh mit 0:2 zurück. Sergey Grigoriants am dritten und Tobias Kabos am siebten Brett sorgten dann aber zeitnah für den Ausgleich und als dann auch noch Hing Ting Lai im Duell zweier Internationaler Meister (IM) trotz des Nachteils, mit den mit schwarzen Figuren spielen zu müssen, für die erstmalige Führung sorgte, schien doch noch alles auf ein Happyend zuzusteuern. Doch dann konnte Nachwuchsspieler Kolja Kühn gegen Fide-Meister Christian Beyer seine im Mittelspiel erspielten Vorteile nicht gewinnbringend nutzen und musste sich nach zähem Kampf noch geschlagen geben, das Mannschafts-Remis war nicht mehr zu vermeiden.
Nach dem unerwarteten Punktverlust vom Samstag standen die Chancen im Spitzenspiel gegen Schönaich somit von vorne herein nicht sonderlich gut, zumal die Schwaben sich im Vergleich zum Samstag nochmals verstärkten – und auch noch bei der Aufstellung ihre Freiheiten nutzen.
Schönaichs nominell schwächster Spieler saß an Brett eins, die fünf aufgeboten Großmeister (GM) durften an den Brettern drei bis acht Platz nehmen. Die Rechnung des Gegners ging auf. Zwar an den ersten vier Brettern satte 3,5 Punkte, an den hinteren vier Brettern, an denen Schönaich einen Elo-Schnitt von mehr als 2.500 aufbieten konnte, kam dann aber trotz über sechsstündiger Gegenwehr nichts Zählbares mehr hinzu. Erfolgreichster Ötigheimer am Wochenende war Hing Ting Lai mit zwei Erfolgen, darunter ein Sieg gegen den deutlich stärker eingestuften montenegrinischen Großmeister Denis Kadric.
Nach dieser Niederlage rutschte unser Team zwar auf Rang 4 in der Tabelle ab, für einen Aufsteiger ist dies aber trotzdem aller Ehren wert. Anfang Juli endet die erste Zweitligasaison in Baden-Baden mit Spielen gegen Mainz und Speyer-Schwegenheim.