„Ladies First“ hieß es am ersten Spieltag der 2. Bundesliga. Der Französin Deimante Daulyte-Cornette war vorbehalten, mit einem Remis gegen Böblingens Thang Kien Tran für den ersten halben Punktgewinn unserer Vereinsgeschichte in der zweithöchsten deutschen Spielklasse zu sorgen. Dass es „nur“ ein halber Punktgewinn wurde, war aber auch ein bisschen symptomatisch für die Zweitliga-Premiere unseres Teams. Trotz des letztlich klaren 5,5:2,5 gegen Mitaufsteiger Böblingen tat man sich lange Zeit sehr schwer.
Am längsten am Brett saß bei der Zweitligapremiere unser Eigengewächs Kolja Kühn, der in einer umsichtig geführten Partie seinen Gegner immer stärker unter Druck setzte schließlich zum Endstand verwertete.
Den ersten vollen Punktgewinn für Ötigheim holte kurz darauf der mittlerweile für Ungarn startende Großmeister Sergey Grigoriants, der in einem souverän durchgezogenen Endspiel nichts mehr anbrennen ließ. Nach einem Remis des französischen Großmeisters Christian Bauer an unserem ersten Brett, erhöhte der Holländer Tobias Kabos mit schön geführten Figuren-Endspiel auf 3:1, dem aber nur Sekunden später der erste Rückschlag folgte. Hing Ting Lai musste seine Partie abgeben, Böblingen war wieder dran. Doch zunächst sorgte Mathieu Cornette für das 4:2, Erik van den Doel ging anschließend auf Nummer sicher und sicherte mit einem Remis nach fünfeinhalb Stunden Spielzeit unseren ersten Zweitliga-Sieg.
Auch am nächsten Tag lag unsere Mannschaft zwischenzeitlich mit 4:2 in Führung, doch der Ex-Erstligist Eppingen erwies sich als deutlich härtere Nuss. Zu Beginn hatten Grigoriants und Kabos sich jeweils mit einem Remis begnügen müssen, ehe Ting Lai seine ärgerliche Niederlage vom Vortag wett machte und einen vollen Punkt einfahren konnte. Bauer mit einem Remis am Spitzenbrett und van den Poel mit einem Sieg am 2.
Brett erhöhten zwar auf 3,5:1,5, an den restlichen Partien sah es aber nicht gut aus. Kolja Kühn gelang es nach wechselhaftem Spielverlauf mit großer Zeitnot auf beiden Seiten immerhin mit einem Remis das Mannschafts-Unentschieden sicher zu stellen. Mehr ging jedoch nicht, denn in der längsten Partie des Wochenendes musste sich schließlich auch Cornette nach 128 Zügen, davon 50 Züge unter dauerhafter Zeitnot, die Segel streichen. „Heute war durchaus mehr drin“, trauerte Team-Kapitän Marcus Wormuth dem verpassten Sieg etwas nach. Als Aufsteiger kann man mit dem 3. Platz in der Tabelle aber trotzdem sehr gut leben. Weiter geht es erst Ende April und am 1. Mai. Dann mit drei Heimspielen gegen Baden-Baden 2, Walldorf und Worms.