Das war tatsächlich eine gelungene Pointe am Ende unseres Abenteuers auf der nationalen Schachebene. Bei der 40. Mannschaftsmeisterschaft im Blitzschach gelang unserem Team in Kehl-Neumühl der große Coup. Der Schachclub Ötigheim reiht sich nun in die Liste der großen Namen ein, die schon Deutscher Blitz-Mannschaftsmeister wurden. In einer Liste mit Bayern München (mit 13 Titeln Rekordmeister), der OSG Baden-Baden, Solingen, Porz und Düsseldorf.
Dass wir vorne mitspielen können, war schon vor dem ersten Zug klar. Unter den 25 teilnehmenden Mannschaften war der Deutsche Meister Viernheim, der mit vier Großmeistern angetreten war, zwar erklärter Favorit, doch unserem Team war durchaus zugetraut worden, den Spielverderber zu spielen. Mit Hing Ting Lai und Eduardo Bonelli hatte Team-Chef Marcus Wormuth wieder zwei ausgewiesene Blitzexperten aufgeboten, dazu kam Eric van den Doel, für den diesmal verhinderten Kolja Kühn. Marco Riehle komplettierte das Quartett am vierten Brett. Der erste Dämpfer ließ allerdings nicht lange auf sich warten. In der 2. Runde gab es eine 1,5:2,5-Niederlage gegen das etwas schwächer eingestufte Werder Bremen, da aber auch Viernheim eine unerwartete Niederlage gegen Mühlheim-Nord einstecken musste, blieb alles offen. Zumal unser Team sofort einen Sieg gegen die OSG Baden-Baden folgen ließ und danach richtig ins Rollen kam. Zur Turnier-Halbzeit lagen wir sogar in Front, denn Viernheim hatte gegen den krassen Außenseiter Regensburg einen Punkt liegen gelassen. Die vermeintliche Entscheidung sollte in der 16. Runde fallen, gegen Viernheim gab es beim 1:3 die zweite Niederlage. Der Favorit schien damit durch zu sein. Doch im letzten und entscheidenden Durchgang patzte Viernheim gegen einen den an allen Brettern deutlich schwächer besetzten Hamburger SK, während unser Quartett Bundesliga-Aufsteiger St. Pauli glatt mit 4:0 schlug.
Ergänzt wurde der Erfolg, indem Eduardo (Brett 1) und Erik (Brett 3) auch noch die jeweilige Brettwertung gewannen, während unser mit 22,5 Punkten aus 24 Spielen erfolgreichster Punktehamster Hing sich an Brett 2 – wie auch Marco an Brett 4 – mit dem 2. Platz bescheiden musste.
Für Erik war es übrigens bereits der vierte Deutsche Titel im Mannschaftsblitz. Seinen ersten holte er schon 2001, die nächsten folgten 2010 und 2012 (jeweils mit Porz) und jetzt mit uns.