Im Oktober 2016 war die damals 23-jährige Ungarin Petra Papp erstmals für uns aktiv und hievte die Mannschaft gleich auf ein anderes Niveau. Nachdem wir drei Jahre in Folge stets äußerst knapp am Aufstieg in die Landesliga gescheitert waren, sollte es jetzt endlich klappen. Mit Petra gelang es aber nicht nur eine exzellente Schachspielerin zu verpflichten (5 Siege in fünf Spielen), sie passt auch menschlich sehr gut zum Verein. An mehreren Trainingsabenden demonstrierte sie, wie man die oft vernachlässigten Bauern effektiver einsetzt, die Türme optimal ins Spiel bringt oder mit dem Springer beim Gegner noch mehr Verwirrung stiften kann.
Über fünf Jahre sind seither vergangen und noch immer gibt sie Spielern Einzeltraining. Das Internet macht es möglich. Petra, die damals übrigens auch mit Schwäbisch Hall Deutsche Mannschaftsmeisterin in der Frauen-Bundesliga wurde, entpuppte sich längst als ideale Botschafterin unseres Vereins. Ein Jahr nach Petra ihrer eigenen Premiere gelang es uns, auch ihren heutigen Ehemann, den russischen Großmeister Sergey Grigoriants, sowie ihren Stiefvater Joszef Herpai für Ötigheim zu begeistern. Wieder ein Jahr später vermittelte sie ihre Schwäbisch Haller Mannschaftskameradin Deimante Daulyte-Cornette zu uns, die in sechs Spielen ungeschlagen blieb und wichtige Punkte zum Aufstieg in die Oberliga beisteuerte. Auch Deimantes Ehemann Matthieu Cornette fand anschließend den Weg zu uns, sowie die georgische Großmeisterin Keti Tsatsalashvili, die wie Petra in Schwäbisch Hall aktiv war.
Petra selbst machte sich damals aber rar, jedoch aus sehr gutem Grund. Im Sommer 2018 wurde sie erstmals Mutter. Der Kontakt nach Ötigheim riss aber natürlich nicht ab und so war im Frühjahr 2019 eine Reise nach Ungarn geplant. Neben der Teilnahme an einem Turnier wollte Papp uns zu einer Tour durch ihr Heimatland mitnehmen, Corona machte leider einen Strich durch die Planungen.