Gehofft wurde natürlich schon, doch dass gegen den Favoriten aus Sasbach
tatsächlich das Finale des Mittelbadischen Schachpokals erreicht wurde,
darf durchaus als Überraschung gewertet werden. Sasbach hatte drei
Oberliga-Spieler aufgeboten, mit den beiden FIDE-Meistern und früheren
Badischen Jugendmeistern Maxi Ruff und Thilo Ehmann an der Spitze. So
war von vorne herein klar, dass nur mit einer taktisch klugen
Aufstellung etwas zu machen sein würde. Der nominell niedrigst gewertete Spieler unseres Quartetts, Joachim Stoll, wurde an Brett 1 gegen Ruff
„geopfert“, Kolja Kühn sollte gegen Ehmann am zweiten Brett mindestens
ein Remis holen und hinten wurde auf zwei Punkte durch Richárd Huszár
und Klaus Knopf spekuliert. Die Rechnung ging auf. Knopf kam seiner
„Pflicht“ auch vergleichsweise früh nach, Huszár legte noch vor
Mitternacht – gespielt wurde am Freitag ab 19:30 Uhr – zum 2:0 nach. Der
Rest war zäh. Vor allem Joachim gebührt höchster Respekt dafür, dass er
sich bis 1:30 Uhr am frühen Samstagmorgen gegen die Niederlage wehrte.
Erst nach über 60 Zügen hatte Ruff genügend Vorteile eingesammelt, um
zum Erfolg zu kommen. Kolja stand zu diesem Zeitpunkt relativ stabil auf
Remiskurs. Mit zwei Springern gegen einen Springer und einen Läufer, bei
ausgeglichener Bauernstruktur, ging es vor allem darum, einen
Bauerndurchbruch abzuwehren – was letztlich auch gelang. Nach über sechs Stunden Spielzeit war das spielentscheidende Remis zum 2,5:1,5
erzwungen, im Finale geht es nun am 24. Januar gegen das „Amateurteam“
des Deutschen Rekordmeisters OSG Baden-Baden.
Einzug ins Pokalfinale
Veröffentlicht von Marcus Wormuth am Dienstag, 10. Dezember 2019 unter Pokal