Mit zwei Siegen und Platz 3 im Endklassement – nur einen Punkt hinter dem Erstplatzierten Baden-Baden 2 – endet für unsere 1. Mannschaft am zurückliegenden Wochenende die erste Saison in der 2. Bundesliga. Es war der Anspruch der Mannschaftsleitung, am Ende der Saison möglichst weit vorne zu landen, doch dass die Mannschaft bis zuletzt sogar auf die Meisterschaft hoffen konnte, war nicht unbedingt zu erwarten. Beim Saisonfinale in Baden-Baden standen mit Schott Mainz und Speyer-Schwegenheim nochmals zwei sehr unterschiedliche Gegner auf dem Programm. Während Mainz nur noch minimale Chancen hatte, dem Abstieg zu entrinnen, hatte das bis dahin drittplatzierte Speyer-Schwegenheim sogar noch reelle Titelchancen. Gegen das nahezu in Bestbesetzung angetretene Mainzer Team tat sich unsere Mannschaft am Samstag durchaus schwerer als erwartet. Die Rheinhessen lagen zwischenzeitlich sogar mit 2:1 in Führung, ehe Maxime Lagarde am zweiten Brett ausgleichen konnte. Nach über vier Spielstunden stand es noch immer 2,5:2,5, die Zeitnotphase begann. Der Holländer Hing Ting Lai sorgte dann im Duell zweier IM für die erste Führung, der Christian Bauer am 1. Brett einen vollen Punkt folgen ließ und damit den Sieg vorzeitig sicher stellte.
In einer Begegnung zweier fast gleichwertiger Mannschaften ging es beim Saisonfinale dann gegen Speyer-Schwegenheim, das tags zuvor zwar knapp gegen Baden-Oos 2 verloren hatte, sich aber vor der Partie gegen uns nochmals verstärkte. Entsprechend hochklassig entwickelten sich die Partien. Nach einem frühen Remis von Ventzislav Inkiov gelang es dem Pieter Hopman am sechsten Brett Ötigheim erstmals in Führung zu bringen.
Am ersten Brett einigten sich anschließend Christian Bauer und der ukrainische Großmeister Mykhaylo Oleksiyenko auf ein Remis. Bauer blieb damit ungeschlagen und holte im Saisonverlauf am ersten Brett überragende 5,5 Punkte aus sieben Partien. Besser war in der Liga keiner. Doch noch war die Partie nicht entschieden und nach knapp sechs Stunden Spielzeit roch es beim Stand von 3,5:3,5 nach einem Unentschieden. Doch Hing bewies erneut seine zuletzt herausragende Form.
Zunächst opferte er einen Turm um einen Bauern in eine Dame verwandeln zu können, geriet dadurch aber zunächst in die Defensive. Hings König stand allein auf weiter Flur und wurde von einem Läuferpaar samt Turm über das Feld gehetzt. Doch Hing fand auch diesmal die richtigen Züge, steuerte den König auf ein sicheres Feld und konnte anschließend selbst attackieren. Nur wenige Züge später war die Partei entschieden. Hing holte seinen fünften Sieg in Folge und sicherte am „Tag der Holländer“ (3,5 Punkte aus vier Partien) den finalen Erfolg.