Dass das Gastspiel beim Tabellenschlusslicht Sasbach kein Spaziergang werden würde, war allen Beteiligten schon vorher klar, dass sich der fünfte Spieltag in der Oberliga für uns aber zur Zitterpartie auswachsen würde, kam dann doch etwas überraschend. Sasbach, das seit Jahren sehr gute Jugendarbeit abliefert und schon vielfach Badische Jugendmeister produzierte, stemmt sich mit Macht gegen den drohenden Abstieg, während unsere Mannschaft den Weg in Richtung 2. Bundesliga fortsetzen will. Doch noch bevor die Schachuhren gestartet wurden, lief es unrund. Beide Mannschaften saßen zunächst wegen Problemen bei der Anreise nicht vollzählig an den Tischen und als sich die Aufregung gelegt hatte, gingen die Probleme nahtlos weiter.
Am Spitzenbrett wählte Sergey Grigoriants eine Eröffnung, die sich als ungünstig herausstellen sollte, so dass er schon nach zwei Stunden bereitwillig in ein Remis einwilligte. Besser machte es Mario Hackel an Brett 7, der sich in der Eröffnung früh Vorteile erspielte und danach immer mehr Materialvorteile anhäufte. Nach drei Stunden musste sein Gegner aufgeben. Eine weitere Stunde später hatte auch Pieter Hopman am vierten Brett seinen Gegner zur Aufgabe gezwungen, doch die 2,5:0,5-Führung war trügerisch. Hing Ting Lai konnte am zweiten Brett seine anfänglichen Vorteile nicht nutzen und fand später in Zeitnot nicht die optimalen Züge, so dass sein Gegner Marco Riehle sich zu viele Vorteile erspielt hatte und die Gastgeber den Rückstand kurzzeitig verkürzen konnten. Doch Kolja Kühn beruhigte schon wenig später wieder die Gemüter. Kolja, mit den schwarzen Steinen spielend, fand nach Problemen in der Eröffnung mehrfach gute Züge im Mittelspiel und konnte durch konsequentes Spiel die anfänglichen Nachteile gegen den routinierten Eckart Plaul in einen Sieg umwandeln.
Zum Matchwinner avancierte schließlich Barry Brink, der in einem starken Endspiel den weißen König seines Gegenübers so lange über das Feld trieb, dieser keinen Ausweg mehr fand und aufgeben musste. Aufatmen war angesagt, denn an Brett 2 stand der ansonsten sehr zuverlässige Ventzislav Inkiov auf Verlust und musste am Ende gegen Thilo Ehmann tatsächlich seine Niederlage einräumen. Warner de Weerd, mit einem Remis am achten Brett, konnte den Mannschaftssieg schließlich abrunden. Erfreulich auch: der Hauptkonkurrent im Aufstiegskampf, die BG Buchen, unterlag gegen Viernheim 2 deutlich.