Die zentralen Runden der Schach-Bundesliga in Viernheim, wo sich am zurückliegenden Wochenende die halbe Weltspitze traf, war für unsere 1. Mannschaft mehr als nur ein einmaliges Erlebnis. Auch unser eigener Auftritt konnte sich sehen lassen. Gegen die beiden Topteams aus Viernheim und der OSG Baden-Baden gab es zwar wie erwartet wenig zu erben und zwei 1,5:5,5-Niederlagen, doch das 4:4 gegen Deizisau, die drittstärkste Mannschaft der Liga, war ein fettes Ausrufezeichen. Ein ganz besonderes Wochenende war es unter anderem auch für unseren Spitzenspieler Nijat Abasov, der am ersten Brett gegen Ex-Weltmeister Vishi Anand sowie den Weltranglisten-Dritten Hikaru Nakamura antreten durfte. Nijat wehrte sich lange und gegen Nakamura, auf den er beim WM-Kandidatenturnier im April in Toronto treffen wieder treffen wird, sah es zeitweise sogar ganz gut aus, ehe Nakamura nach 69 Zügen doch noch gewann.
Ein herausragendes Wochenende absolvierte Mykhaylo Oleksiyenko, der am dritten Brett gegen Jan-Krzysztof Duda, Levon Aronjan und Gata Kamsky – die Nummern 20, 24 und 131 der aktuellen Weltrangliste – unbesiegt blieb. Pierre Laurent-Paoli schlug sogar die deutsche Nummer 8, Schach-Bundestrainer Jan Gustafsson, und besorgte damit die zwischenzeitliche 4:3-Führung gegen Deizisau. In einem Spiel, in dem der Gegner an allen acht Brettern zum Teil deutlich besser besetzt war, gelang dann Kiril Georgiev die ganz große Sensation leider nicht. In einem Endspiel unter extremer Zeitnot war er gegen den Polen Adam Kozak in ausgeglichener Stellung beim 94. Zug den Bruchteil einer Sekunde zu langsam und verlor nach knapp sieben Stunden auf Zeit. Marco Riehle, der gegen die Nummer 57 der Weltrangliste, den für Viernheim spielenden Spanier David Anton Guijarro, ebenso ein Remis holte, wie tags zuvor gegen den zehnfachen Deutschen Mannschaftsmeister und früheren Top 50-Spieler Rustem Dautov, war einfach nur happy. Spiele gegen solche Schachgrößen seien immer ein Erlebnis. Wenn man dann noch jeweils einen halben Punkt mitnimmt, dann gebe es wirklich nichts mehr zu meckern. In der Tabelle liegen wir aktuell auf Rang 6 und damit weiterhin vor Bayern München. Auch da gibt es nichts zu meckern.